endlich entdeckt - der schwarzwaldelch

von Walter Holtfoth Text, Foto Privat
Der Schwarzwaldelch
Wir kennen ihn schon seit vielen Jahren. Als Kuscheltier, Schlüsselanhänger, Flaschenöffner, Aufkleber auf Generationen von Autos in den Straßen des Badner Landes. Jetzt ist er, oder ein Nachkommen offensichtlich in Natura gesichtet worden. Und wo? Natürlich dort wo wir ihn von Jugend an vermutet haben, in seiner Heimat mitten im schwarzen Wald - der Schwarzwaldelch.
So könnte die Story humorvoll beginnen und sicher dem Einen oder der Anderen ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern.
Vom Landratsamt kommt allerdings die hochoffizielle Pressemitteilung mitten auf den Tisch geflattert. und der Blick auf den Kalender verrät, es hat nichts mit dem 01. April zu tun. Achten wir darauf, dass das Tier wohlbehalten wieder dort hin kommt wo es scheinbar ausgebüxt ist.
Schade eigentlich, dass er wieder zurück soll ich hätte und den Schwarzwaldelch zu gerne gewünscht.
Grüße aus Friesene
Quelle: Presseinformation - Landratsamt Ortenaukreis von heute. 08. Oktober 2025
Offenburg, 8. Oktober 2025 – Im Kinzigtal ist in den vergangenen Tagen ein Elchbulle gesichtet worden.
Mehrere Beobachtungen, Fotos und Trittsiegel aus den Gemeinden Oberwolfach und Oberharmersbach bestätigen, dass sich das Tier derzeit im mittleren Schwarzwald aufhält. Woher der Elch stammt, ist bislang unklar.
„Elche gehören ursprünglich auch zur heimischen Fauna“, erklärt Maximilian Lang, Wildtierbeauftragter des Ortenaukreises. „Bis ins 17. Jahrhundert waren sie in Mitteleuropa weit verbreitet, bevor sie durch Überbejagung ausgerottet wurden.“ Heute existieren an der deutsch-polnischen und deutsch-tschechischen Grenze wieder stabile Populationen, deren Tiere gelegentlich weite Wanderungen unternehmen.
im 17. Jahrhundert ausgerottet
„Dadurch kommt es in den östlichen Bundesländern immer wieder zu Einzelsichtungen“, so Lang. Dass ein Elchbulle aus eigener Kraft bis in den Schwarzwald gelangt ist, hält der Experte jedoch für eher unwahrscheinlich: „Ein solches Wanderverhalten wäre zwar möglich, ist in Deutschland aber bisher nicht dokumentiert. Wahrscheinlicher ist, dass das Tier aus menschlicher Haltung stammt.“
Da Elche nur in wenigen Wildparks gehalten werden und nach derzeitigem Kenntnisstand kein Tier aus einem Zoo oder Wildgehege der Region vermisst wird, bleibe die genaue Herkunft vorerst offen.
Bitte bei Sichtung Distanz wahren!
Das Landratsamt Ortenaukreis bittet die Bevölkerung, bei einer Begegnung Distanz zu wahren und das Tier nicht zu beunruhigen. „Der Elch ist mit einer Schulterhöhe von über zwei Metern und bis zu 500 Kilogramm Gewicht die größte Hirschart der Welt – grundsätzlich aber friedlich“, erläutert Hans-Georg Pfüller, Leiter des Amts für Waldwirtschaft. „Wer das Tier sieht, sollte ausreichend Abstand halten und direkte Begegnungen vermeiden, um es nicht unnötig unter Stress zu setzen.“
Zur weiteren Einschätzung von Aufenthaltsort und Herkunft steht das Landratsamt mit weiteren zuständigen Behörden in engem Austausch. Sichtungen oder Fotobelege können an das Landratsamt Ortenaukreis oder direkt an den Wildtierbeauftragten per E-Mail an Maximilian.Lang@Ortenaukreis.de gemeldet werden.
Foto: Gestern wurde der Elch bei Oberwolfach gesichtet (Bildnachweis: Privat)
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