Grundschulhof in Friesenheim hat sein Dach

Grundschulhof - die Überdachung in Friesenheim fertig gestellt.

Roland Herzog, wenn er etwas macht, dann macht er es richtig. 

von Walter Holtfoth Text & Bilder 

 

Gehören auch Sie zu den Friesenheimer Bürgern, die sich staunend beim Anblick der massiven Holzkonstruktion vor der Grundschule die Augen gerieben haben? 

 

Was auf den ersten Blick aussieht, wie der Eingang einer Europa Park Attraktion ist jedoch nicht aus Pappmaché sondern ein stabiles Bauwerk aus Tannen und Fichtenholz aus dem Friesenheimer Wald, allesamt vom Borkenkäfer befallen. 

 

Totholz für einen guten Zweck 

 

Die neue Überdachung bietet auf einer Fläche von 160 Quadratmetern Schutz vor Regen, Schnee aber auch vor Sonne für alle Friesenheimer. Roland Herzog betonte in einem kurzen Gespräch mit Friesenheim Aktuell, dass seine und die Arbeit seiner Mitarbeiter nach der offiziellen Fertigstellung zum Ende der Pfingstferien,  der Allgemeinheit zur Verfügung stehen darf. Es ist nicht nur das Bildungszentrum, sagt er, es ist fast ein Ortsmittelpunkt. Er verweist auf die Nähe zum Roten Kreuz, zur Feuerwehr und stellt sich vor, dass Schulungen im Sommer nicht in stickigen Räumen stattfinden müssen. Die Nähe zum Kindergarten und zum Friedhof ist ein Indiz für die Zentrale Lage. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich die Überdachung in die Spielplatzanlage integrieren wird. 

 

Ein Gegenspiel zum dort verwendeten Granit. 

 

Roland Herzog hat das Holz aus dem Friesenheimer Wald ausgesucht. Es wurden bewusst nur Bäume mit Borkenkäferbefall  verwendet. Gut und Gerne 50 Festmeter Holz wurden auf diese Art und Weise verarbeitet. So komme das vermeintliche Totholz einer guten Bedeutung zu. Am vergangenen Montag begann das Bauvorhaben und wurde in diesen Tagen fertig gestellt. "Wir haben die Pfingstferien genutzt und andere Arbeiten zurückgestellt." Herzog verwies auf die vorhandene Ruhe auf dem Schulgelände in diesen Tagen, die sich als sehr förderlich erwiesen hatte. 

 

Das Wunder von Friesenheim oder wenn aus 120.000 Euro 40.000 werden - Die Hartnäckigkeit eines Roland Herzog. 

 

Die Überdachung des Geländes war schon lange ein Wunsch von Seiten der Schule aber durchaus nicht unumstritten in der kommunalpolitischen Öffentlichkeit.  Ursprünglich hatte die Verwaltung einen Kostenvoranschlag von weit über 120.000 Euro vorgelegt, sichtlich ein Totschlag Argument für das Vorhaben. Es war der Gemeinderat Roland Herzog, der sich vehement gegen die  Höhe der veranschlagten Kosten gestellt hat. Sein Argument: "Das geht wesentlich günstiger." Als Mann der Tat in Friesenheim kein Unbekannter, kümmerte er sich fortan mit allem Nachdruck um die Umsetzung des Wunsches die Grundschüler nicht im Regen stehen lassen zu wollen. Er erarbeitete einen Kostenvoranschlag aus der eine Höhe von 40.000 Euro nicht überschritt und begann in seinem Umfeld zu trommeln und Sponsoren zu begeistern. Herzog plante das Projekt ohne teures Ingenieurbüro und stellte mit seiner Firma den Bauantrag selbst. Letztendlich haben die Grundschule, nebst Förderverein 10.000 Euro aufgebracht, die Gemeinde schoss 15.000 Euro zu, Alexander Rommee war mit 2.500 Euro dabei, der Rest kam über Sponsoren zusammen, die, man beachte, keinen Wert auf eine Nennung legten. 

 

Ort der Begegnung, Ort der Kommunikation 

 

Die Konstruktion sieht ein bissel aus wie ein Projekt aus Zeiten der Familie Feuerstein. Die Gespräche am heutigen Termin deuten auf eine wichtige, nicht nebensächliche Eigenschaft hin. Der Platz lädt tatsächlich zur Kommunikation geradezu ein. Schon alleine der Versuch einen der drei tragenden Stämme zu umarmen scheitert kläglich. Es wurden schon jetzt viele Bürgerinnen und Bürger gesehen, die sich gestikulierend mit der Maßnahme befasst haben. Vier Meter ist die freitragende Dachkonstruktion, die nächste Woche noch begrünt wird, hoch. 

 

"Bist Du stolz auf Dein Werk?" Meine Schlussfrage beantwortet Roland Herzog mit einem Dank an seine Mitarbeiter spontan: "Stolz auf meine Buben, die haben sich mächtig ins Zeug gelegt."