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Eine Friesener FFZ Fasentgeschichte

Ich werde bis zum umfallen dabei bleiben - rebhexe Isolde scholl

Ein Fasentgesicht in Friesenheim 

von Walter Holtfoth, Text & Bild 

 

Von Kindesbeinen an ein ganzes Leben für die Zunft

 

55 Jahre feiert die Friesenheimer Fasentzunft (FFZ) am morgigen Sonntag mit einem großen Jubiläumsumzug. Den gleichen Geburtstag feiert Isolde Scholl in diesem Jahr und fast so lange ist sie eine Rebhexe, neben dem Domino eine der prägenden Figuren der Friesenheimer Fasnacht.

 

Der Hexenmeister Gerhard Gehring ist verantwortlich für den Virus

 

Es war der Vater Gerhard Gehring, seines Zeichens Hexenmeister jener Tage, der die damals dreijährige mit ihren Geschwistern in das Kostüm und den Leiterwagen packte, um beim ersten Umzug teilzunehmen. Seither hat sie das Feuer nicht mehr losgelassen. „Ich möchte bis zum Umfallen dabeibleiben,“ gesteht sie im Gespräch.

 

Isolde Scholl ist im Friesenheimer Kernort bekannt für ihr vielfältiges Engagement. „Das Ehrenamt ist etwas sehr Wichtiges für mich.“ So lebt sie ihre Passion in vielerlei Hinsicht. Eine Wichtige Rolle begleitet sie nicht nur als Schriftführerin in der Zunft sondern auch in gleicher Position bei der Kolpingsfamilie und im Pfarrgemeinderat. Die liebevolle Idee  der Adventsfenster in der Vorweihnachtszeit trägt ihre Handschrift und beim Förderverein der FFZ füllt sie die Position der Rechnerin aus. Im Vorstand der Zunft ist sie viele Jahre zuvor bereits als Beisitzer aktiv.

 

Isolde und ihre Sicht in Sachen Tradition 

 

Isolde Scholl sieht sich selbst als sehr der Tradition verbunden. Dieser im Ort verpflichtet, ist sie selbstverständlich überall mit Herzblut dabei. „Entweder ich mach Fasent oder nicht.“ O – Ton Isolde Scholl. Die Kinderfasent am Fasnachtsdienstag, das Heringsessen und die Eier und Speck Aktion sind wichtige Termine in ihrem Kalender. Letzteres sei leider nicht mehr wie früher möglich. Da zogen die Narren noch durchs Dorf und sammelten die Lebensmittel, um sie dann gemeinsam mit den Einwohnern zu verspeisen, was leider auflagenbedingt nicht mehr möglich ist. Inzwischen sei der örtliche Lebensmittelmarkt ein großzügiger Eierspender.  

 

You can Drink - I Drive - oder so!

 

Es ist ihr sehr wichtig, dass alle die Zeit unbeschwert feiern können. Da sie keinen Alkohol braucht um fröhlich zu sein, sei sie auch diejenige, die gerade bei den Abendveranstaltungen als zuverlässiger Fahrer bereitsteht.

 

Stolz präsentiert uns die Närrin ihre Maske. Zunftbezogen sei es ein Unikat und wird im Elztal von einem Schnitzer angefertigt. Häs und Maske müssen die Mitglieder nach zweijähriger Zugehörigkeit käuflich erwerben. Eine nicht wirklich billige Angelegenheit. Für die Maske allein sind da schon 300 – 400 Euro nötig. Das Häs an sich ist bei den Rebhexen günstiger als beim Domino, dessen Kleid dem eines Harlekins nachempfunden ist. Dort schlägt schon das Häs mit seinen Schindeln mit 1.000 Euro zu Buche. All das hat sie gerne in Kauf genommen.

 

Beim Umzug ist sie inzwischen ohne Maske unterwegs, was ihrer Aufgabe geschuldet ist, mit den Kindern zu laufen, damit auf sie geachtet werden kann. „Mein ganzes Leben lang,“ ist die klare Antwort auf die Frage, wie lange sie noch dabei bleiben will.

 

 

Der Fasentkalender der Friesenheimer Fasentzunft: 

 

Sonntag 04. Februar - großer Jubiläumsumzug  55 Jahre FFZ 

Schmutziger Donnerstag - Rathausstürmung - Taufe anschl. Narrentreiben in der Zunftstube und allen örtlichen Gaststätten

Samstag 10.02. Rum und Num in Altenheim

Sonntag 11.02.  Umzug Niederschopfheim 

Rosenmontag 12.02. Speckeieressen mit der Bevölkerung 

Fasentdienstag 13.02. Kinderfasent, Hexenverbrennung, Heringsessen

Sonntag 18.02. Burefasent in Liesthal